Der Iberische Luchs



Auf den Spuren des Iberischen Luchs

Spanien 2024


Der Pardelluchs (Lynx pardinus), auch Iberischer Luchs genannt, ist ein äusserst seltener Luchs mit Habitaten in Spanien und Portugal. Lange als Unterart des im nördlichen Eurasien vertretenen Eurasischen Luchses geltend, wurde sein stammesgeschichtlicher Ursprung zwischenzeitlich allerdings in Europas Südwesten verortet und der Pardelluchs somit als eigenständige Art erfasst.

Pardelluchse sehen dem Eurasischen Luchs sehr ähnlich. Wie dieser sind sie hochbeinig. Sie haben einen runden, katzentypischen Schädel und einen ausgeprägten Backenbart, der mit seinen fünf bis acht Zentimetern Länge ausgeprägter als beim Eurasischen Luchs ist.

An den Enden der kleinen, dreieckigen Ohren finden sich drei Zentimeter lange Pinselhaare. Sie sind wie beim Eurasischen Luchs für die Hörfähigkeit dieser Luchse von Bedeutung. Beim Pardelluchs liess sich anhand von Experimenten zeigen, dass der Verlust der Pinsel die Hör- und Ortungsfähigkeit einschränkt. 

Der Iberische Luchs ist wesentlich kleiner als die weiter im Norden verbreiteten Eurasischen Luchse. Mit einem Körpergewicht zwischen 9 und 15 Kilogramm wiegen sie weniger als zwei Drittel eines Eurasischen Luchses. Ihre Grösse beträgt 85 bis 110 Zentimeter. Das Fell ist meistens deutlicher und stärker gefleckt als das des nördlichen Verwandten.

Seine Spezialisierung auf die Jagd nach Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) in mediterranen Buschwäldern, deren Population nach einem Myxomatose-Ausbruch in den 1950er-Jahren kollabierte, resultierte zwischenzeitlich in einem zunehmend fragmentierten Verbreitungsgebiet des Pardelluchses bis hin zum Status als eine der am stärksten vom Aussterben bedrohten Katzenarten. Portugal und Spanien reagierten zur Jahrtausendwende mit einem Erhaltungszuchtprogramm, woraufhin sich die Population innerhalb von etwa 25 Jahren ca. verzwanzigfachte und der Status auf „gefährdet“ abgeschwächt wurde.

Nach spezifischen Recherchen bekam ich die Möglichkeit in einer Forschungsstation, welche ein Wiederansiedlungs-Projekt in Kastilien-La Mancha Spanien betreut zu besuchen.
Für Aufnahmen des Iberischen Luchs zu machen, verbrachte wir, innerhalb von fünf Tagen zusammengezählt ca.50 Stunden in verschiedenen Verstecken bei Temperaturen um 40 Grad C.

Er gehört zu einer besonderen Tierwelt der Iberischen Halbinsel. Seit Jahren steht er im Mittelpunkt von Schutzmassnahmen, so wurde Land in Kastilien-La Mancha renaturiert. Dieses bestand aus öffentlichen Schutzgebieten als auch überwiegend aus privaten Fincas und Jagdreviereigentum. 

Der Erfolg war nur möglich, weil die Landeigentümer aktiv eingebunden und entschädigt wurden – eine enge Verzahnung von Naturschutz, Landwirtschaft und Jagdwirtschaft.

Spanien zeigt mit diesem Erhaltungsprojekt, wie Tier- und Naturschutz im Einklang mit Landwirtschaft und Jagdwirtschaft funktionieren kann. Dies wird das Thema unsere nächsten Ausstellung sein. 




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